Für wen sind manuelle Therapien geeignet?

Für alle Menschen, jeden Alters, sofern es keine begründeten Kontraindikationen gibt.

 

Nach einer Geburt

Die Zeit des Wochenbetts ist vorbei, der Kursus für Rückbildungsgymnastik liegt ebenfalls seit zwei Monaten hinter Ihnen, aber irgendwie tut es immer noch im unteren Rücken weh – gestern hatten Sie Hexenschuss und letzte Woche diese unangenehme Geschichte an Ihrer Halswirbelsäule.

Schwangerschaft und Geburt bringen so einiges im Körper durcheinander. Hormone sorgen in Vorbereitung auf die Geburt für eine Erweichung des Bindegewebes und eine außerordentliche Dehnbarkeit von Bändern und Sehnen. Und das unter einer Belastung, bei der ein festes Bindegewebe für Muskulatur und Gelenke viel sinnvoller wäre. Häufig kommt es noch vor oder während der Geburt zu Verschiebungen des Kreuzbeins, was zu einem Beckenschiefstand  und einer Verschiebung einzelner Wirbelkörper führen kann. Ein Problem, das zu Schmerzen führt, die Spinalnerven beeinträchtigt und sich nicht von selbst erledigt. Manuelle Therapien können hier besonders sinnvoll zum Einsatz kommen.

 

Kinder und Jugendliche

Dem vormittäglichen Stillsitzen in überfüllten, lauten Klassenzimmern folgt das nachmittägliche Sitzen an den Hausaufgaben, am PC oder der ganztägige Umgang mit dem Smartphone: immer leicht vornüber gebeugt, den Kopf stets zu einer Seite oder tief nach vorne geneigt – so schlurfen bereits 10-jährige durchs Leben und arbeiten ohne es zu wissen, an der Entstehung einer verkrümmten Wirbelsäule. Zum Glück klagen schon Kinder und Jugendliche deswegen über schmerzhafte Verspannungen. Zum Glück deshalb, weil die Fehlhaltungen dann häufig noch rechtzeitig entdeckt werden und man mit einem gesunden Konzept aus Bewegung, Physiotherapie und manueller Therapie wirksam helfen kann.

 

Senioren

Die Frage ist nicht, ob Gelenk-, Rücken-, und Muskelschmerzen auftreten, sondern wann, denn der Alterungsprozess zollt seinen Tribut. Alterungsbedingte Einschränkungen durch Arthrose kommen hierbei mit Abstand am häufigsten vor. Gegen die Arthrose als solche kann auch die manuelle Therapie nichts ausrichten – wohl aber ihre Folgen, die schmerzhaften Einschränkungen lindern und eine bessere Durchblutung aller Gewebe herbeiführen, so dass

Schmerzmittel reduziert oder ganz weg gelassen werden können und die Beweglichkeit erhalten bleibt. Denn gerade ein von Arthrose geplagtes Gelenk benötigt die Bewegung, um die Ernährung des noch vorhandenen Knorpelgewebes zu gewährleisten.